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Mittwoch, 8. Oktober 2014

Pumpkin & Spice à la Starbucks

There is no life before coffee! Diesen Satz kann ich voll und ganz unterstreichen. Wenn es eine Möglichkeit gebe, meinem Körper Kaffee mittels intravenöser Dauerinfusion zuzuführen, ich würde es tun. Denn ich liebe Kaffee. Schwarz. Ja, ganz schwarz. In meinem Kaffee brauche ich keinerlei Gedöns: Keine Milch, keinen Zucker und schon gar kein Sirup oder anderen Kram. Wann immer ich bei Starbucks bin (und das kommt aufgrund unserer gehäuften USA-Aufenthalte leider viel zu häufig vor), muss ich über Bestellungen à la: "I'd like to have one caffeine-free moccacino, grande, with non-fat soy milk, hazelnut flavor...and whipped cream on top" schmunzeln. Ah ja. Das scheint dort das Normalste der Welt zu sein. Ein bisschen so, als würde man sich bei McDonalds ein Doppel-Bic Mäc-Menü in Maxi mit doppelter Pommes, Apfeltasche und Mc Flurry zum Nachtisch bestellen...zum Trinken dann aber dann natürlich Cola LIGHT.
Meine Starbucks-Bestellung lautet in der Regel wie folgt: "One americano, grande, black...please." Das ist der Punkt, an dem mich der Barista in der Regel entgeistert anschaut. Stille. "Black? Are you sure?" Wenn es sich um eine deutsche Starbucks-Filiale handelt murmele ich zumeist: "Ja, ich bin mir sicher. Schwarzer Kaffee macht schön, hat meine Oma immer gesagt. Und jetzt gib mir einfach meinen Becher." In den USA schweige ich.
In letzter Zeit bin ich dazu übergegangen, mir manchmal zum Kaffee noch einem Stückchen Kuchen von Starbucks zu gönnen...damit der Barista nicht ganz so traurig ist, dass er keine Sojamilch in meinen Kaffee schütten und diesen mit Sahnehäubchen garnieren darf. Und was soll ich sagen: Vor einigen Tagen habe ich in der Mainzer Starbucks Filiale ein unglaublich, grandioses, absolut megaleckeres Stück Kuchen bei Starbucks gegessen...ich gestehe, ich habe selten so guten Kuchen probiert. Es handelt sich hierbei um den Starbucks Pumpkin Cake. Von außen relativ unspektakulär: Ein simpler Rührkuchen in Kastenform mit ein paar Kürbiskernen on top. Aber geschmacklich einfach nur der Knaller!
Schnell war klar: Dieser Kuchen wird nachgebacken! Ich habe zwei verschiedene Kürbiskuchen-Rezepte ausprobiert und mir aus beiden das Beste herausgepickt. Das Resultat steht dem Pumpkin-Spice-Kuchen von Starbucks in keiner Hinsicht nach - ganz im Gegenteil: Selbst gebacken schmeckt eh immer besser und man weiß, was drin ist. Ausgewählte Bio-Zutaten und gaaaanz viel Liebe. *hach*
Dies ist die Entstehungsgeschichte meines Pumpkin-Spice-Kuchens frei interpretiert nach Starbucks.



Und jetzt gibt's das Rezept:

Zutaten:
- 400 gr. Kürbis (am besten Hokkaido-Kürbis)
- 230 gr. weiche Butter
- 270 gr. brauner Zucker
- 3 große Eier
- 350 gr. Mehl
- ca. 100 ml Sahne
- 1 Esslöffel Backpulver
- 1 Esslöffel Baking Soda
- 1 Esslöffel Zimt
- 1 Teelöffel gemahlener Ingwer
- 1/2 Teelöffel Salz
- 1 Teelöffel gemahlene Nelken
- abgeriebene Schale von einer Bio-Orange
- ca. 100 gr. gehackte Walnüsse
- Aprikosenmarmelade
- Kürbiskerne

Zubereitung:
Kürbis waschen, entkernen und in Spalten schneiden. Die Kürbisspalten im Backofen bei ca. 200 Grad Umluft ca. 30 Minuten weich werden lassen. Butter mit Zucker cremig rühren und nach und nach die Eier hinzufügen und gut unterrühren.
Wenn der Kürbis weich geworden ist, mit einem Mixer zu feinem Püree zerkleinern und die Sahne hinzufügen. Geriebene Orangenschale hinzugeben.
Mehl mit Backpulver, Baking Soda, Salz und den Gewürzen mischen. Im Wechsel Kürbispüree und Mehl-Gewürzmischung zur Butter-Zucker-Eimischung hinzufügen und kurz unterrühren, bis alles gut verbunden ist. Zum Schluss noch die gehackten Walnüsse unterrühren.
Alles in eine gefettete Kastenbackform (groß) einfüllen und bei ca. 180 Grad Umluft für ca. 55 Minuten in den Ofen.

Wer mag, kann den fertigen Kuchen noch aprikotieren. Dazu ca. 4 Esslöffel Aprikosenmarmelade mit einem Esslöffel Wasser und zwei Esslöffeln Zucker in einem kleinen Topf mischen. Kurz aufkochen lassen und auf den erkalteten Kuchen geben. Mit Kürbiskernen bestreuen.
Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Nachbacken!

P.S.: Serviervorschlag: Mit einer großen Tasse schwarzen Kaffee servieren! :-)





Dienstag, 10. Juni 2014

American Brownies...Yummy!!!!

Worauf hat man bei ca. 37 Grad im Schatten Lust? Na klar: Auf einen riesigen Batzen klebrigen Schokoladenkuchen! Ähem...oder etwa doch nicht?
Na egal ob heiß oder kalt - Schoko geht doch immer! Und was ist Schokolade in seiner schönsten Form? Richtig! Der amerikanische Brownie! Ein richtig guter Brownie muss innen schön saftig sein und quasi auf der Zunge schmelzen.

Und weil ich heute so gut gelaunt bin, kriegt ihr hier und jetzt DAS Grundrezept für original amerikanische Brownies!



Ihr braucht dazu:
- 350 gr weiche Butter
- 460 gr Zucker (jep, ihr habt richtig gelesen - stolze 460 Gramm!)
- 120 gr Kakaopulver ungesüßt
- 100 gr dunkle Raspelschokolade
- 1/2 TL Salz
- 6 Eier
- 180 gr Weizenmehl
- 3 EL heißer Kaffee
- 2 EL Rum
- 100 ml Zuckerrübensirup (z.B. von Grafschafter)
- 2 EL Schokoladengewürz "Dunkler Diwan" von Herbaria

Zuerst verrührt ihr Butter und Zucker zu einer Creme und fügt dann den Sirup, Kakao, Rum und Kaffee dazu. Die Eier einzeln unter den Teig schlagen und jedes Ei ca. 1 Minute lang auf höchster Stufe einrühren. Zum Schluss werden Mehl und die Schokoraspel kurz auf niedriger Stufe untergerührt.

Die Schokomasse auf einem tiefen Backblech verteilen und bei ca. 180 Grad eine halbe Stunde backen. Nach dem Erkalten in kleine Quadrate bzw. Rechtecke schneiden.

Gourmets erhitzen die Brownies kurz vor dem Servieren noch ein paar Sekunden in der Mikrowelle und servieren sie gemeinsam mit etwas Vanilleeis und Karamellsoße!

Dienstag, 20. Mai 2014

Las Vegas, Baby.......mit Kleinkind!? 10 Do's and Don'ts.

So, ihr wollt also nach Las Vegas, in die "Sin City",....mit Kleinkind? Echt? Seid ihr euch sicher? Also nicht vielleicht lieber ins beschauliche Florida, oder nach San Francisco?
Hmm, ok, ihr wollt es also tatsächlich wissen!
Das wollten wir auch und sind mit unserem kleinen Sohn eine Woche lang in der Hauptstadt der Sünde gewesen (deswegen auch die kleine Pause hier im Blog). Mein Mann hatte beruflich in Las Vegas zu tun und uns freundlicherweise auf seinen Business Trip mitgenommen.
Dass es tatsächlich relativ ungewöhnlich ist, mit Kind durch Las Vegas zu laufen, nämlich in etwa so, als hätte man ein Trompete spielendes Äffchen im Zirkusfrack auf der Schulter sitzen, hatte ich vorab nicht gewusst. Trotzdem war es super interessant und wenn man ein bisschen sucht, findet man auch Aktivitäten, die man mit Kind in Las Vegas unternehmen kann.



Hier meine 10 Do's and Don'ts für einen Las Vegas Trip mit Kind:

1. Der Flug
Oft werde ich gefragt, ob es nicht zu früh sei, bereits Kleinkindern einen Langstreckenflug zuzumuten. Als ehemalige Flugbegleiterin habe ich selbst schon viele Kleinkinder auf langen Flügen erlebt und muss sagen: Es kommt darauf an. Ich selbst bin da schmerzfrei und habe unseren Kleinen bereits mit 3 Monaten auf den ersten Langstreckenflug mitgenommen. Mittlerweile sind wir auch schon sehr oft mit ihm geflogen und hatten nie Probleme. Es kommt aber wirklich immer auf das Kind an. So gibt es Kinder, die häufiger Probleme mit den Ohren haben und den Druckausgleich  nicht gut mitmachen können. Manche kleinen Passagiere haben auch mit Reiseübelkeit zu kämpfen und müssen sich im Flugzeug (manchmal sogar mehrfach) übergeben. Auf jeden Fall sollte man sich vor jeder Flugreise mit Kind das OK des Kinderarztes geben lassen und um Gottes willen niemals mit Erkältung fliegen!
Bitte tut euch selbst (und eurem Kind) den Gefallen und bucht einen Direktflug nach Las Vegas. Die Flugzeit von Frankfurt aus ist mit mehr als 11 Stunden sowieso schon sehr lang und wenn man dann noch einen Zwischenstopp einlegen muss, wirklich eine Tortur. Also schön direkt fliegen (z.B. mit Condor oder Air Berlin) und die Mutter-Kind-Reihe buchen. Bei langen Flügen mit Kind hat es sich bewährt, vorher ein paar neue Spielsachen einzukaufen, die das Kind noch nicht kennt, und als Backup-Lösung während des Fluges auszupacken. So hat man wenigstens ein paar Minuten Ruhe. Ansonsten immer daran denken, während Start und Landung etwas zu Trinken (oder ein paar Gummibärchen zum Kauen) zu geben, damit das mit dem Druckausgleich gut klappt. Anstrengender ist in der Regel der Hinflug, der Rückflug ist ein Nachtflug und da sind auch ein paar Stunden Schlaf drin. Flugzeugessen ist nur schwer verdaulich, daher nehme ich immer unsere eigenen Snacks von Zuhause mit, z.B. Kekse, kleine Sandwiches oder Kuchen und Obst.

2. Das Hotel
Augen auf bei der Hotelwahl! Hier muss man bedenken, dass die wenigsten Hotels in Las Vegas für Kinder geeignet sind. In fast allen Hotels darf geraucht werden und in den Lobbys und in anderen öffentlichen Hotelanlagen tümmeln sich hauptsächlich Partygäste, die dem Alkohol und dem Glücksspiel frönen. In unserem Hotel fanden beispielsweise Rockkonzerte statt und es gab ein hoteleigenes Tattoo-Studio....Dinge also, die man ohne Kind grundsätzlich cool findet, wenn man aber auf feste Nap-Times und eine ruhige Umgebung angewiesen ist und sich vielleicht auch freut, andere Familien und potenzielle Spielkameraden für das eigene Kind anzutreffen, etwas ungünstig. Die Hotels in Las Vegas sind grundsätzlich ähnlich aufgebaut: In der Lobby findet man ein großes Spielcasino, das von diversen Restaurants umgeben ist. Die Casinos sind 24 Stunden lang geöffnet und man trifft auch tatsächlich zu jeder Tages- und Nachtzeit Spielwütige an den Roulette-Tischen oder den Automaten an. Wenn man selbst nicht spielt, ist es auf jeden Fall sehr interessant, anderen beim Spielen zuzusehen...allerdings nicht mit Kind. Kindern ist in Las Vegas nämlich der Zutritt zu den Casinos und die Teilnahme am Glücksspiel verwehrt. Das bedeutet, dass man die Casinos zwar durchqueren, jedoch zu keiner Zeit stehen bleiben darf. Eine Regelung, die zwar Sinn macht, allerdings manchmal etwas schwierig umzusetzen ist, da man fast immer durch das Casino laufen muss, um zum Hotelzimmer zu gelangen. Auch wir wurden vom Casinopersonal gerügt, als wir kurz stehen geblieben sind, um unseren Sohn die bunten Fische anschauen zu lassen, die auf dem Bildschirm eines Glückspielautomaten zu sehen waren. Auch als wir beim Casino-Cashier Bargeld holen wollten, mussten Jakob und ich abseits bei der Security stehen. Glücklicherweise gibt es mittlerweile aber auch rauchfreie und familienfreundliche Hotels. Empfehlenswert für Kinder ist z.B. das Excalibur Hotel. Im Excalibur gibt es eigene Kindervorstellungen und man trifft dort sicherlich auch die meisten Familien mit Kindern an. Viele empfehlen auch das Hotel Circus Circus als ausgewiesenes Familienhotel. Das Circus Circus haben wir besucht und fanden es sehr heruntergekommen und nicht gerade sauber, ich würde es also auf keinen Fall empfehlen. Für etwas größere Kinder ist auch das Hotel New York ein Highlight, zumal es hier eine Achterbahn gibt, die um das Hotel herumführt.

3. Essen
Amerikanisches Essen steht im Verruf, sehr ungesund zu sein. Vieles ist auch tatsächlich überzuckert oder gnadenlos fettig und somit für Kinder nicht geeignet. Aber auch, vielleicht sogar gerade in den USA kann man gut und gesund essen. Viele Restaurants in Las Vegas haben kein eigenes Kindermenü, wen man aber lieb fragt, bekommt man eigentlich immer auch Sonderwünsche erfüllt. So haben wir für unseren Sohn häufig trockene Nudeln mit etwas Butter bestellt (leider ist er beim Essen sehr wählerisch). Wenn wir wirklich lecker und gesund essen möchten, gehen wir supergerne zu Panera Bread und Wholefoods, einem grandiosen Bio-Supermarkt mit Buffet. Diese beiden Ketten gibt es auch in Las Vegas, allerdings etwas abseits, sodass man ein paar Minuten fahren muss.
Sehr typisch für Las Vegas sind die Buffets, die man in so gut wie jedem Hotel angeboten bekommt. Hier kann man für relativ kleines Geld viel und meistens gut essen. Allerdings gibt es auch hier große Unterschiede. Sehr empfehlen können wir das Frühstücksbuffet im Wicked Spoon des Cosmopolitan Hotels, das direkt am Strip liegt. Der Preis pro Person ist mit 35 USD zwar recht happig, dafür bekommt man wirklich großartiges Essen und alles, was das Herz begehrt.

4. Fortbewegung in der City
Der Flughafen Las Vegas liegt nicht weit vom Strip entfernt, sodass man die Hotels gut mit dem Taxi erreichen kann, ohne ein Vermögen für die Fahrt zahlen zu müssen. Wir hatten zwar einen Mietwagen, theoretisch wären wir aber auch ohne gut zurecht gekommen. Direkt am Strip sind die meisten Attraktionen fußläufig zu erreichen, lediglich wenn man Ausflüge in die Umgebung von Las Vegas unternehmen möchte, sollte man auf einen Mietwagen nicht verzichten. Wenn man die Premium Outlet Malls erreichen möchte, kann man entweder auf ein Shuttle zurückgreifen, das von den meisten Hotels angeboten wird oder man nimmt ein Taxi und zahlt für die Fahrt zwischen 10 und 20 USD (zumindest vom Strip aus). Die Taxis in Las Vegas sind, wie in jeder anderen amerikanischen Stadt auch, etwas durchwachsen, was die Sauberkeit, Ausstattung und die Ortskenntnisse des Fahrers betrifft. Am besten lässt man sich vom Concierge ein Taxi zuweisen bzw. einen Fahrer empfehlen. Im Taxi selbst sollte man darauf bestehen, dass das Taxometer angemacht wird. Kreditkartenzahlung ist in der Regel kein Problem. Bitte an entsprechendes Trinkgeld denken, da das Servicepersonal in den Staaten einen sehr niedrigen Grundlohn hat und auf Tip der Gäste angewiesen ist. Das gilt übrigens auch für das Housekeeping, Roomservice, Busfahrer oder Kofferträger....und selbstverständlich auch für Restaurantpersonal!

5. Sicherheit
In Las Vegas wimmelt es nur so von Casinos, Nachtclubs und Stripbars...eine Stadt der Extreme und gerade bei den Spielern liegen Freud und Leid oftmals sehr dicht beieinander. Da liegt es fast in der Natur der Sache, dass sich in der Stadt auch die ein oder andere zerstörte Existenz finden lässt. Las Vegas ist also nicht umsonst die viertgefährlichste Stadt der USA und weist die höchste Suizidrate der Vereinigten Staaten auf. Leider ist das Stadtbild geprägt von Anzeigen für Erotikclubs und auf der Straße bekommt man häufig Werbeflyer für Stripbars oder Prostituierte in die Hand gedrückt. Auch sieht man viele Obdachlose in den Straßen, insbesondere in der Gegend um die Fremont Street, dem alten Stadtzentrum.
Wirklich unsicher haben wir uns aber zu keiner Zeit gefühlt, was vor allem an der hohen Polizeipräsenz liegt und an den vielen Security-Leuten, die man in und um die Hotels antreffen kann.
Mit Kind würden wir aber die Gegend um die Fremont Street meiden, denn hier handelt sich um keine gute Neighborhood, wie wir feststellen konnten.

6. Klima
In Las Vegas ist es heiß - richtig heiß. Und sehr trocken. Kein Wunder, schließlich ist Las Vegas eine Wüstenstadt. Das erkennt man nicht nur an den hohen Temperaturen, sondern auch an der spärlichen Vegetation. Bäume, Gras und Blumen sieht man hier, abseits der künstlich angelegten Hotelgärten, nur sehr selten. Das Stadtbild ist geprägt von vielen sandigen Flächen und Steinen. Unsere Reise fand Mitte Mai statt und anfangs lagen die Temperaturen bei ca. 30 Grad Celsius - was durchaus erträglich war, zumal ein erfrischender Wind ging. Am Ende der Woche lagen wir dann aber bei ca. 40 Grad, was insbesondere für Kinder nur schwer zu tolerieren ist. Zwar hielten wir uns hauptsächlich in klimatisierten Räumen auf, aber auch kurze Aufenthalte im Freien machten uns zu schaffen. Hier hilft nur Trinken, Trinken und Trinken. Und insbesondere die Kleinen mit ganz viel Sonnenschutz mit dem höchsten Lichtschutzfaktor einreiben und auf jeden Fall mit Sonnenhut ausstatten. In den USA kann man z.B. bei Carters UV-Kleidung für Kinder kaufen. Für unseren Sohn habe ich spezielle Pool-Kleidung mit UV-Schutz, was ihn, zusätzlich zur Sonnencreme, vor Sonnebrand schützen soll.
Ich würde empfehlen, Las Vegas eher in den kühleren Monaten, sprich im Winter, zu besuchen, insbesondere, wenn man Kinder dabei hat. Die trockene Luft macht sich übrigens auch an den Schleimhäuten bemerkbar: So hatte unsere ganze Familie mit trockenen Augen und einer ausgetrockneten und später wunden Nase zu kämpfen...Auswirkungen der Klimaanlage und der sehr geringen Luftfeuchtigkeit. Hier wirkt Nasenspray Wunder, oder aber auch spezielle Nasencremes.

7. Shopping
Las Vegas bietet diverse große Malls, in denen man shoppen kann, bis der Arzt kommt. Etwas außerhalb liegen zwei Premium Outlet Malls, eine im Norden und die andere im Süden. Die nördliche Mall ist eine typische Außenmall, die südliche befindet sich in klimatisierten Räumen. Beide Malls ähneln sich in Bezug auf die Stores und die Angebote sehr. Angenehmer empfand ich allerdings die nördliche Mall, da diese nicht so überlaufen war und einen neueren und sauberen Eindruck auf mich gemacht hat. In den Outlet Malls kann man üblicherweise gute Schnäppchen machen, denn hier wird häufig Ware aus der letzten Saison zu unschlagbar günstigen Preisen angeboten. Insbesondere für Familien ist dies ein Einkaufsparadies, denn bei Carter's und Oshkosh kann man großartige Kindersachen guter Qualität zu Superpreisen kaufen. Und für die Erwachsenen gibt es Tommy Hilfiger, Boss, Converse, Gap und andere bekannte Marken.
Im Vergleich zu anderen Staaten wie z.B. Florida, fand ich die Preise in den Outlet Malls Las Vegas' vergleichsweise hoch.
Sehr zu empfehlen ist die große Fashion Show Mall direkt gegenüber vom Wynn Hotel. Diese "reguläre" Mall, also kein Outlet, ist riesig und sehr neu und sauber. Hier gibt es hochklassige Stores und außerdem einen großen Foodcourt sowie viele Restaurants. Insbesondere wenn es draußen so richtig heiß ist, kann man hier einige Stunden verbringen. Es gibt sogar einen Mini-Kinderspielplatz für die ganz Kleinen.
Zusätzlich zu den Malls findet man in den meisten Hotels Geschäfte, teilweise sogar sehr exklusive, wie Louis Vuitton, Yves Saint Laurent oder Prada mit den entsprechenden Preisen. Hier ist das Ceasars Palace Hotel mit den Forum Shops ein echtes Erlebnis.

8. Aktivitäten am Tag
Auch mit Kind kann man in Las Vegas viel unternehmen.
Hier meine Tipps:

- Spaziergang am Strip entlang. Hier gibt es ganz viel zu sehen. (Achtung: Häufig muss man hier Aufzüge benutzen, da die Rolltreppen nicht für Stroller geeignet sind)

- Trevi Brunnen im Caesars Palace Hotel mit Tag- und Nacht-Projektion an der Hoteldecke

- White Tiger Habitat im Mirage Hotel: Hier kann man weiße Tiger, Löwen und Leoparden bewundern. Und wenn man so wie wir zu den ganz Glücklichen gehört, kann man am Gehege sogar auf den berühmten Siegfried von Siegfried & Roy treffen. Siegfried hat sich sehr nett mit uns unterhalten, Fotos mit uns gemacht und sogar einen kleinen Zaubertrick für Jakob vorgeführt. Ein wirklich tolles Erlebnis.

- Dolphin Habitat im Mirage Hotel: Hier kann man Delfine bei der Fütterung beobachten - wir waren sehr beeindruckt
- Shark Reef im Mandalay Bay: Ein großes Aquarium mit echten Haien und allerlei seltenen Wassertieren
- Rittervorstellungen im Excalibur mit mittelalterlichem Ritteressen (allerdings eher für größere Kinder geeignet)
- M & Ms World am Strip
- Ethel Chocolate Factory: Ein großes Schokoladenmuseum für kleine und große Schokoladenliebhaber
- Fahrt mit dem Observation Wheel "High Roller" Las Vegas, dem weltgrößten Riesenrad. Hier sollte man allerdings schwindelfrei sein. Außerdem sind die Preise mit ca. 24 bis 34 USD pro Fahrt (Preise in Abhängigkeit von Tageszeit) relativ happig.
- und wenn man all dies gemacht hat, bleibt immer noch der Hotelpool, in dem man schöne Stunden mit Kind verbringen kann. Sehr zu empfehlen ist die Poollandschaft des Hard Rock Hotels mit "echtem" Sandstrand und vielen kleinen, flachen Pools, die für Kinder gut geeignet sind. Hier darf man allerdings keine Getränke und Speisen von außen mitbringen - Vorsicht Taschenkontrolle am Eingang! Bei Babyfood wird aber eine Ausnahme gemacht.

9. Aktivitäten am Abend
Wenn man mit Kind in Las Vegas unterwegs ist, fallen einige Aktivitäten direkt raus, so z.B. der Besuch einer Show, eines Konzerts, Nachtclub, Gambling, Party am Pool, etc., quasi all das, weshalb der Las Vegas Tourist überhaupt nach Las Vegas kommt. Aber kein Grund zu verzagen, denn es gibt auch viele andere schöne kindgerechte Abendaktivitäten für Familien:

- Springbrunnen vor dem Bellagio: Hier kann man abends in regelmäßigen Abständen (vorher informieren!) eine beeindruckende Wassershow mit Musik vor dem Bellagio Hotel bewundern.
- Vulkanausbruch vor dem Mirage: Der künstliche Vulkanausbruch vor dem Mirage Hotel ist ein echtes Erlebnis. Hier wird ein tolles Feuerspektakel geboten, das Kinder und Eltern gleichermaßen verzaubert.
- Besuch der Brooklyn Bridge, der Freiheitsstatue und der Achterbahn am Hotel New York
- Kleinkünstler vor dem Bellagio: Auf dem Strip vor dem Bellagio kann man am Abend echte Las Vegas Showgirls, Elmo, Elvis, Micky und Minnie, die Minions oder echte Superheros treffen. Gegen ein Trinkgeld kann man auch Fotos mit seinen Stars machen.

10. Las Vegas und Umgebung
Die Umgebung von Las Vegas bietet zwar nicht viele, dafür aber einige spannende Ausflugsziele an. Zu empfehlen ist z.B. die Besichtigung des Hoover Staudamms, ein Ausflug zum Grand Canyon oder Death Valley. Mein Mann hatte die Gelegenheit zu einer Kajak-Tour auf dem Colorado River und war begeistert. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass keines dieser Ausflugsziele wirklich für Kinder geeignet ist, da die Wege mit Kinderwagen teils unpassierbar sind. Außerdem ist gerade das Death Valley aufgrund der Hitze für den Organismus eines kleinen Kindes eine riesige Belastung. Von Ausflügen rund um Las Vegas mit Kind rate ich also eher ab, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, falls hier jemand andere Erfahrungen gemacht hat.

Mein Fazit: Traut euch und besucht Las Vegas - auch mit Kind! Es ist ein tolles Erlebnis und bietet euch die Chance, Las Vegas auch einmal von einer anderen Seite abseits der Casinos, Clubs und Bars zu entdecken. Außerdem sind die USA ein extrem kinderfreundliches Land und die Menschen dort reagieren eigentlich durchweg positiv auf Familien mit Kind.
Solltet ihr einen Las Vegas Trip oder einen Langstreckenflug mit Kind planen und noch Fragen haben, bin ich gerne für euch da.
VIVA LAS VEGAS!



Freitag, 25. April 2014

Wenn die Erdbeere den Rhabarber küsst...

Wenn die saftige, süße Erdbeere den jungen, knackigen Rhabarber küsst...entsteht etwas ganz Großartiges:
Der Erdbeer-Rhabarber-Pie.
Das ahnte scheinbar auch die amerikanische Küchen- und Einrichtungsgöttin Martha Stewart, denn sie hat ein traumhaftes Pie-Rezept mit Rhabarber und Erdbeeren kreiert. Vor einiger Zeit bekam ich das grandiose Buch "Pies and Tarts by Martha Stewart" geschenkt und habe ihr Rezept für den "Strawberry & Rhubarb Pie" ins Deutsche übersetzt, die Maßangaben umgerechnet und auf deutsche Zutaten hin angepasst.
Dieser Pie, den es hauptsächlich von April bis Juni bei uns gibt, da ich nicht viel von eingefrorenem Obst halte, hat es mittlerweile zu einer festen Größe in unserer Familie geschafft.

Da es im Moment an jeder Ecke frischen Spargel und Erdbeeren zu kaufen gibt, möchte ich heute dieses Rezept mit euch teilen. Ich empfehle die Zubereitung in einer teflonbeschichteten Pie-Form mit herausnehmbarem Boden.



Zutaten für den Mürbeteig:
- 250 gr. Mehl
- 1 Messerspitze Backpulver
- 1 Eigelb
- 120 gr. Zucker
- Mark aus einer Vanilleschote
- 180 gr. kalte Butter
- 2 Esslöffel kalte Milch

Zutaten für die Füllung:
- 400 gr. frischer, junger Rhabarber
- 300 gr. frische Erdbeeren
- 20 gr. Speisestärke
- 20 gr. Mehl
- 2 Esslöffel Ahornsirup
- 100 gr. brauner Zucker
- 20 gr. Butter


Für den Teig müsst ihr zunächst die Zutaten mit dem Knethaken des Mixers oder von Hand zu einem geschmeidigen Teig kneten und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Dann rollt ihr ca. 2/3 des Teiges mit einem Nudelholz aus und legt diese Teigplatte in eine, mit etwas Butter gefettete, Pie-Form. Den Teigboden müsst ihr mit einer Gabel mehrfach einstechen, damit der Teig beim Backen nicht zu sehr aufgeht oder sich wellt. Den Teig backt ihr nun im vorgeheizten Ofen bei ca. 180 Grad Umluft ca. 10 Minuten vor. Durch das Vorbacken wird der Teig fester und kann die Fruchtfüllung besser halten, ohne wässrig zu werden.
Für die Füllung viertelt ihr die gewaschenen Erdbeeren. Dann putzt ihr den Rhabarber, allerdings ohne ihn zu schälen, und schneidet ihn in ca. 1 cm breite Stückchen. Nachdem ihr die Erdbeeren mit dem Rhabarber vermischt habt, gebt ihr den Zucker und den Ahornsirup hinzu und siebt das Mehl sowie die Speisestärke über die Fruchtmischung. Alles gut verrühren und dann auf den Teig in eurer Pie-Form, die inzwischen abgekühlt sein sollte, geben und verteilen. Mit einer Gabel oder einem Messer kleine Butterflöckchen gleichmäßig auf der Fruchtfüllung verteilen.
Nun kommt der etwas kniffelige Part: Den restlichen Teig könnt ihr nun abermals mit dem Nudelholz ausrollen und mit einem Teigrädchen ca. 14 Streifen ausschneiden, die jeweils ca. 1 cm breit sein sollten. Was die Länge der Teigstreifen betrifft, so müsst ihr euch an dem Durchmesser der Pie-Form orientieren. Diese Teigstreifen legt ihr nun gitterförmig auf die Fruchtmischung und schneidet die Ränder ab und drückt sie etwas fest.
Jetzt kann euer Pie für ca. 45 Minuten bei ca. 180 Grad Umluft in den Ofen......und hmmmmmm!
Viel Spaß beim Backen und wie immer gilt: Bei Fragen, einfach fragen....ich helfe gerne weiter!

Samstag, 15. März 2014

It's a french toast morning!

Nach einer wunderschönen sonnigen Woche macht der Frühling erst einmal Pause. Ist ja auch sein gutes Recht - schließlich haben wir erst Mitte März. Um ein wenig über die Frühlingspause hinwegzutrösten, hilft ein gutes Frühstück...und zwar mit French Toast! Mein Mantra: Keine USA-Reise ohne mindestens einen Besuch bei IHOP (International House of Pancakes), wo es meiner Meinung nach die besten French Toasts der Welt gibt. Da es in Deutschland keine IHOPs gibt, müssen wir uns irgendwie anders Abhilfe schaffen.
Nichts leichter als das! Zuhause French Toasts zu machen, ist das Einfachste überhaupt.
Für ca. 6 French Toasts braucht ihr zunächst Toastbrot (ich empfehle die extra-dicken Toastbrotscheiben von Golden Toast, übrigens auch sehr gut für Grilled Cheese Sandwiches geeignet), ca. 4 Eier, 3 EL Zucker, etwas Zimt und Butter für die Pfanne. Die Eier mit dem Zucker und dem Zimt verquirlen, Toasts darin wälzen und dann in einer Pfanne mit etwas Butter von jeder Seite goldbraun braten.

Da ich heute besonders gut gelaunt bin, gab es bei uns heute Morgen French Toasts in Herzchenform. Dazu nimmt man einfach einen Herzchen-Keksausstecher und sticht die Toastbrotscheiben damit aus. 
In der aktuellen "Sweet Paul" (sehr cooles Magazin übrigens) gibt es ein Rezept für French Toast in Männchenform - nicht nur für Kinder ein Hit und ein Garant für gute Laune am Frühstückstisch...auch bei schlechtem Wetter! 

Montag, 10. März 2014

Cinnamon Rolls

In den USA riecht es nach Zimt - das stelle ich immer wieder fest. Nach Zimt und Kaffee! Mmmh! Ich bin großer Zimtfan und so führt mich einer meiner ersten Wege in den USA regelmäßig in den nächsten Supermarkt, in dem ich mich dann mit meinen geliebten Cinnamon Raison Bagels, dem Cinnamon Swirl Toast und Raison Bran Cereal eindecke. Ich kann gar nicht genug davon kriegen. Früher, als ich noch Flugbegleiterin war, konnte ich mir fast wöchentlich meine Zimt Bagels im Koffer nach Deutschland mitnehmen und war somit gut versorgt. Da ich diese Option ja leider nicht mehr habe, muss ich mir etwas anderes ausdenken. Deshalb backe ich recht häufig original amerikanische Cinnamon Rolls - vor allem, weil das Rezept so herrlich einfach ist und mein Sohn meine Leidenschaft für Zimt von mir geerbt hat und die Dinger abgöttisch liebt. 



Das Rezept ist, wie gesagt, ein amerikanisches Originalrezept, das ich in das metrische System "übersetzt" habe. Ich persönlich verzichte meistens auf das Frosting, da mir das Ganze dann zu süß wird. 
Hier also mein Super-Duper-Geheimrezept:

Zutaten Teig:

TEIG:
500 g Mehl
1 Würfel Hefe
2 Eier
50 g Butter
1 Päckchen Vanillezucker
300 ml lauwarme Milch
3 EL Zucker

FÜLLUNG:
75 g weiche Butter
150 g brauner Zucker
3 TL Zimt
100 g gehackte Walnüsse
100 g gemahlen Mandeln oder Haselnüsse 
150 g Rosinen (lege ich vorher immer in Rum oder in Orangensaft ein)

FROSTING:
50 g Philadelphia
20 g flüssige Butter
100 g Puderzucker
Vanillearoma

Für den Teig zunächst die Hefe zerbröseln und einen Esslöffel Zucker darüber streuen. Die Butter schmelzen und mit lauwarmer Milch mischen. 2 - 3 EL lauwarme Milch über das Hefe-Zuckergemisch geben und auflösen. Eine Mulde in das Mehl drücken und die aufgelöste Hefe in die Mulde geben. Mit etwas Mehl bestäuben und ca. 20 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen. Danach, das Mehl mit der restlichen Milch vermischen, die Eier hinzugeben und zu einem glatten Teig kneten. Das alles dann noch einmal ca. 40 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Danach noch einmal gut durchkneten, den Teig in ca. 4 Portionen teilen und jede Portion dünn auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen.
Für die Füllung einfach alle Zutaten mischen und zu einer recht glatten Masse verarbeiten. Bei Bedarf kann man auch noch etwas Milch hinzugeben. Die Füllung auf dem dünn ausgerollten Hefeteig gleichmäßig verstreichen und den Teig zu einer Rolle formen. Die Rolle dann in ca. 2 cm breite Scheibchen schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Wie lange genau die Zimtschnecken im Ofen brauchen kann ich nicht sagen, ich mache das immer nach Gefühl. Die Temperatur steht bei ca. 140 Grad Ober-Unterhitze.
Wenn die Zimtschnecken kalt sind, kann man das Frosting mit einer Gabel darüber verteilen und alles noch einmal kalt stellen.
Vor dem Servieren stelle ich die Zimtschnecken immer noch ein paar Sekunden in die Mikrowelle. Dann riecht es in der Wohnung auch ganz toll nach Zimt...also wie in den USA! :-)

Donnerstag, 6. März 2014

Wunderbares Lesefutter

Ich gebe zu: Ich habe sehr viele Lieblingsbücher. Müsste ich mich für eines entscheiden, könnte ich es nicht, zu schwer wäre die Auswahl. Doch ein Roman ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen...und zwar so sehr, dass ich ihn euch vorstellen möchte. "The Help" von Kathryn Stocket (deutsche Übersetzung: "Gute Geister) Worum geht es?
"The Help" handelt von den USA der 50er und 60er Jahren und spielt sich hauptsächlich in Jackson, Mississippi ab, einem Staat, der noch stark von Rassentrennung und Vorurteilen gegenüber der schwarzen Bevölkerung geprägt ist.
Eine der Protagonistinnen ist Aibileen, ein schwarzes Dienstmädchen, die bereits seitdem sie 16 Jahre alt ist, in vielen Haushalten der weißen Oberklasse gearbeitet hat. Während dieser Jahre musste sie vieles einstecken und wurde tagtäglich, mal subtil, mal schärfer, mit den Vorbehalten und Vorurteilen aufgrund ihrer Hautfarbe konfrontiert. Doch die täglichen Schikanen lassen Aibileen nicht davon abhalten, sich trotzdem liebevoll und mit großer Hingabe um die Kinder ihrer Arbeitgeber zu kümmern und sie trotz der unterschiedlichen Hautfarbe und kultureller Differenzen so zu lieben, als seien sie ihre eigenen.
Mit der Zeit verschärfen sich allerdings die Ressentiments und die weiße Damengesellschaft Jackson's beschließt, weitere Maßnahmen zur Rassentrennung zu ergreifen. So fordert die einflussreiche und wohlhabende Vorsitzende der Gesellschaft Hilly Holbrook den Bau zusätzlicher Badezimmer in weißen Haushalten, damit die Weißen ihre sanitären Einrichtungen nicht länger mit den afro-amerikanischen Hausangestellten teilen müssen. Begründet wird dieser Vorstoß mit pseudo-wissenschaftlichen Ausarbeitungen über die angeblichen Krankheiten, die die schwarzen Angestellten übertragen könnten.
Ein weiteres Mitglied der weißen Damengesellschaft, die junge Skeeter Phelan, erträgt den haltlosen Rassenhass unter ihren Freundinnen nicht länger und fasst den geheimen Beschluss, etwas zu ändern. Da Skeeter Schriftstellerin werden möchte und bereits eine kleine Kolumne mit Haushaltstipps in einer Zeitung verfasst, beginnt sie, über die Missstände im Umgang der Weißen mit ihren Dienstmädchen zu schreiben. Ihr gelingt es, andere Dienstmädchen dazu zu bringen, ihr über ihre Erfahrungen im Alltag weißer Haushalte zu berichten - dies muss allerdings alles streng geheim stattfinden, da niemand herausfinden darf, dass die Dienstmädchen mit einer Weißen über ihre Erfahrungen und Probleme sprechen. Während dieser Zeit finden immer wieder grauenhafte, durch Rassenhass motivierte Übergriffe auf Schwarze in Jackson statt. So werden viele Afro-Amerikaner verprügelt, misshandelt und einige sogar getötet. Der Ku-Klux Klan (KKK) verbreitet Angst und Schrecken in der schwarzen Bevölkerung, sodass sich nur wenige Dienstmädchen trauen, über ihre Probleme zu reden. Eine, die sich traut, ist Minny, eine Haushaltsangestellte, die etwas ändern möchte. Gemeinsam mit Aibileen motiviert sie andere Dienstmädchen, endlich über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. Mehr und mehr vertrauen sich Skeeter an, die immer mehr Berichte sammeln kann, die sie in einem Buch zusammenfasst.
Währenddessen mehren sich in Jackson die Gerüchte um Skeeter und ihr Buch. Obwohl diese unter strengster Geheimhaltung arbeitet, insbesondere, um die Dienstmädchen vor Übergriffen zu schützen, finden ihre "Freundinnen" der Damengesellschaft heraus, dass Skeeter mit den Schwarzen sympathisiert. Skeeter wird daraufhin schleichend von den anderen ausgeschlossen und opfert letztendlich sogar ihre erste Liebe für ihr Bestreben, etwas an den gesellschaftlichen Umständen zu ändern. Am Ende stellt sie mit ihrem Buch die komplette Stadt auf den Kopf, was auf sehr humorvolle Weise erzählt wird.


Der Roman endet mit einem Erfolg für alle, die sich getraut haben, ihre Geschichte zu erzählen und ihr Leben zu verändern. Dieser Roman hat mich berührt, wie selten ein anderer. Stockett hat es geschafft, mich von der ersten Seite an mitzureißen und eine große Vertrautheit mit den Charakteren zu kreieren. Die Geschichte der schwarzen Dienstmädchen und der weißen Miss Skeeter ist weder kitschig noch pathetisch, sondern intelligent, humorvoll und sie regt zum Nachdenken an. Insbesondere Skeeter ist eine inspirierende Figur: Sie ist nicht der typische amerikanische Romanheld, all "pretty", "funny" und "shiny", sondern eigentlich ist Skeeter der typische Underdog. Sie ist nicht besonders hübsch, sie hat kaum männliche Bekanntschaften und lebt, obwohl sie auf die dreißig zugeht, noch bei ihren Eltern, obwohl all ihre Freundinnen bereits verheiratet sind und Kinder haben. Sie hat einen kleinen, schlecht bezahlten Job bei der Zeitung und wird von ihrer Mutter unterdrückt. Doch trotz all dieser widrigen Umstände schafft sie es, etwas Großes zu bewegen. Und ähnlich geht es den Dienstmädchen: Ihre Umstände sind noch viel schlimmer, schließlich müssen sie sogar um ihr Leben fürchten. Doch trotzdem bringt sie ihr Mut dazu, aufzustehen und sich nicht länger unterdrücken zu lassen.

Fazit: Dieses Buch MUSS man einfach gelesen haben....und für alle Lesemuffel bleibt ja immer noch der Film.