Mittwoch, 2. April 2014

Wenn die Schwiegermutter dreimal klingelt...

...ist es Zeit, harte Geschütze aufzufahren! Also sollten wir uns vorbereiten, denn bald ist Ostern und die bucklige geliebte Verwandtschaft scharrt schon mit den Hufen, um dann pünktlich zu Ostersonntag in unser trautes Heim einzufallen, den Nachwuchs zu vermessen und je nach Entwicklungsfortschritt zu evaluieren, unsere Wohnungseinrichtung zu kommentieren und unsere Vorratsschränke leer zu essen. Zeit also, die angetrockneten Salamistücke von der Fensterscheibe zu entfernen (der Sohnemann wollte testen, wie die aussehen, wenn die Sohne durchscheint). Schließlich wollen wir uns nur von der besten Seite zeigen, denn wir sind Eltern, verantwortungsbewusste ELTERN...Jawoll!
Naturgemäß sind die Schwiegermütter bei diesem österlichen Schaulaufen Fest der Freude die härtesten Brocken. Also Leute: It's time to impress! Und womit? Ganz klar: Kuchen! Denn es gibt nichts, was Schwiegermütter mehr mögen, als eine Schwiegertochter, die es versteht, den eigenen Sprößling inklusive dessen Nachkommenschaft kulinarisch zu umsorgen. Aber Vorsicht: Fingerchen weg von Coppenrath & Wiese und Konsorten...die Schwiegermutter an sich hat in der Regel einen hochempfindlichen Gaumen, der in der Lage ist, sämtliche Täuschungsversuche hinsichtlich Kuchen sofort zu enttarnen und nach Art der Herkunft (TK-Ware, Bäcker, Backmischung etc.) zu identifizieren.
Aber was nun? Schließlich haben wir weder Zeit noch Nerven, stundenlang in der Küche zu stehen, um eine standesgemäße Eigenkomposition aus Butter und Zucker zu kreieren.
Aber keine Angst, Schwestern (und Brüder), hier präsentiere ich euch mein supereinfaches, aber wirkungsvolles Geheimrezept, mit dem ihr das Herz einer jeden Dame über 50 erobern könnt (es sei denn, sie hat Diabetes): Der Rosenkuchen
Warum heißt der Rosenkuchen Rosenkuchen? Weil er wie eine wunderhübsche Rose aussieht und somit genau wie unsere Schwiegermutter. Awwwww!





Hier das Rezept, das ich übrigens frei nach Tim Mälzer interpretiert und abgewandelt habe.

Zutaten für den Teig:
- 1 Würfel Hefe
- 250 ml lauwarme Milch
- 80 gr. Zucker
- 500 gr. Mehl
- 2 Eier
- 100 gr. weiche Butter
- etwas gemahlene Vanille

Zutaten für die Füllung:
- ca. 100 gr. gemahlenen Mohn
- ca. 800 ml Milch
- ca. 100 gr. Zucker
- 1 Päckchen Puddingpulver Vanille
- 1 Glas Schattenmorellen
- abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone

Für den Hefeteig zerkrümelt ihr zunächst die Hefe in einem Schälchen und fügt eine gute Prise Zucker und lauwarme Milch hinzu. Dieses Gemisch rührt ihr so lang um, bis sich die Hefe aufgelöst hat und stäubt einen Löffel Mehl darüber. Das Gemisch lasst ihr dann im warmen Backofen (ca. 40 Grad) einige Minuten gehen. Das ist der Vorteig. Während der Vorteig geht, könnt ihr die Milch erhitzen und die Butter und den Zucker darin auflösen. Gebt das Mehl in eine Schüssel, drückt eine Mulde in das Mehl und fügt den Vorteig hinzu. Dazu kommen dann die Milch mit der Butter und dem Zucker, zwei Eier und die gemahlene Vanille. Mit Knethaken gut durchkneten und wieder im warmen Ofen abgedeckt ca. 40 Minuten gehen lassen. Wenn der Teig sich volumenmäßig etwa verdoppelt hat, knetet ihn noch einmal (ggf. mit etwas Mehl an den Händen) gut durch.

Nun kommen wir zur Füllung: Dazu könnt ihr auch "Mohnback" aus der Tüte verwenden, allerdings finde ich das immer ein bisschen zu süß und klebrig. Außerdem sind wir Helden und machen die Füllung selbst...und das geht ganz einfach: Rührt das Puddingpulver mit etwas Milch an, bis es glatt ist. Die übrige Milch in einem Topf erhitzen, den Zucker und das angerührte Puddingpulver hinzugeben und aufkochen lassen. Dann den Mohn einrieseln lassen und unter Rühren aufquellen lassen, bis die Masse die gewünschte Dicke erreicht hat. Nun die abgeriebene Zitronenschale und (je nach Geschmack) noch etwas Zitronensaft hinzufügen.

Den Teig nun zu einem großen Rechteck ausrollen und gleichmäßig mit der Mohnmasse bestreichen. Auf der Mohnmasse verteilt ihr die gut abgetropften Kirschen und drückt sie leicht an, damit sie beim Aufrollen des Teiges nicht herumkullern.
Nun könnt ihr den Teig von der langen Seite her zu einer langen Wurst aufrollen. Nun mit einem spitzen Messer in ca. 8 bis 10 Scheiben à ca. 6 cm schneiden und vorsichtig in eine gefettete Springform setzen. Nun könnt ihr den Teig in der Springform noch einmal abgedeckt einige Minuten gehen lassen - auf diese Weise wird der Kuchen später ganz besonders locker. Jetzt geht's ab in den Ofen: Bei ca. 190 Grad (Ober/Unterhitze) ca. 45 auf unterster Schiene backen.
Wenn der Kuchen erkaltet, könnt ihr ihn mit ca. 100 gr. Puderzucker und etwas Zitronensaft hübsch verzieren.
Wow, sieht das aber hübsch aus, oder? Und so aufwändig....und sooooo lecker!





P.S.: Liebe Schwiegermama, solltest du dies hier lesen, keine Angst: Du bist damit nicht gemeint, für dich backe ich wirklich gerne und freiwillig Kuchen!  

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