Montag, 1. Dezember 2014

Ho Ho Ho: Zeigt her eure Stiefel!

Bald kommt er, der Nikolaus! Ich bin schon so aufgeregt, denn für meinen kleinen Mann ist es das erste Mal, dass er den Nikolaus kennen lernt, zumindest bewusst. Ich freue mich schon auf seine Reaktion, bin aber auch auf alles gefasst: Von hysterischem Geschrei, über pure Freude, Neugierde, sofortige Erkenntnis (der Nikolaus klingt irgendwie wie Papa) oder müdes Abwinken - da kann alles dabei sein, bei den Kleinen weiß man ja nie.

Aber eines ist schon mal sicher: Ein Nikolausstiefel liegt auf jeden Fall bereit und wartet darauf, gefüllt zu werden (vorzugsweise mit Schokolade, Gummibärchen und kleinen Schleich-Tieren...und nicht etwa mit ollen Nüssen oder Mandarinen). :-)

Und weil es so schön einfach ist, habe ich den Nikolausstiefel für Jakob einfach selbst genäht. Ihr habt noch Zeit bis Samstag....also ab an die Nähmaschine!



Hier eine kleine Anleitung für euch:

Für einen Nikolausstiefel benötigt ihr folgendes Material:
- mindestens zwei verschiedene Stoffe (z.B. mit Weihnachtsmotiven von Riley Blake)
- Volumenvlies
- Nähgarn
- Vliesofix (falls ihr den Namen oder anderes applizieren möchtet)

Online gibt es jede Menge kostenlose Schnittmuster für Nikolausstiefel, so gibt es neben dem klassischen Stiefel auch Elfenstiefel und vieles mehr. Ich habe mich hierbei für ein klassisches Modell entschieden und ein kostenloses Schnittmuster von Mitteschoen verwendet. Das Schnittmuster findet ihr hier. Eigentlich kann man aber auch auf die Verwendung einer Vorlage verzichtet und einfach einen Stiefel auf Papier aufzeichnen und dann aufzeichnen, denn mehr ist es eigentlich  nicht.

Damit der Stiefel etwas kontrastreicher ist, habe ich mich entschieden, den oberen Teil des Stiefelschafts in einem anderen Stoff zu nähen. Zuerst habe ich dazu die beiden Außenteile des Stiefels aus Stoff ausgeschnitten, wobei ich für den oberen Teil des Schafts jeweils einen anderen Stoff verwendet, und die beiden Teile dann jeweils zusammengenäht habe.
Auf die beiden Außenteile habe ich je eine Lage Volumenvlies aufgenäht, damit der Stiefel etwas mehr Stabilität erhält. Theoretisch könnte man aber auch auf das Volumenvlies verzichten, sollte man gerade keines zur Hand haben und man sowieso recht dicke Baumwollstoffe vernäht hat.

Für die Innenseite meines Stiefels habe ich ebenfalls wieder einen anderen Stoff verwendet (hier Sternenstoff), sodass mein Werk aus insgesamt drei unterschiedlichen Stoffen besteht.
Bevor es an das Zusammennähen geht, habe ich auf einen Außenteil noch den Namen meines Sohnes appliziert. Wie man das macht, habe ich an der ein oder anderen Stelle ja bereits erklärt. Dazu habe ich den Riley Blake Tannenbaumstoff vom oberen Stiefelschaft verwendet.

Wenn das Volumenvlies aufgebügelt und der Name appliziert ist, kann mit dem Nähen begonnen werden. Achtung: Hier werden nicht etwas je ein Außen- und ein Innenteil zusammengenäht, sondern ihr näht zunächst die beiden Außenhüllen an den Seiten zusammen, sodass ihr schon einen eigenen kleinen Stiefel habt. Das gleiche macht ihr mit dem Innenteil des Stiefels.
Danach müsst ihr beide Teile, also den Außenstiefel und den Innenstiefel inneinander stecken, und ganz wichtig: rechts auf rechts! Das bedeutet, dass die beiden "schönen" Seiten der Stiefel aufeinander liegen müssen. Nun könnt ihr die beiden Teile außen an der Stiefelöffnung zusammennähen, lasst dabei eine kleine Öffnung, die groß genug ist, um den Stiefel dadurch zu wenden. Wenn ihr euer Werk gewendet habt, könnt ihr die Wendeöffnung mit einem Matratzenstich unauffällig zunähen.

Damit man den Stiefel auch aufhängen kann, habe ich vor dem Zusammennähen einen schmalen Stoffstreifen, den ich zuvor versäubert und vernäht haben, in die Wendeöffnung eingelegt, sodass dieser mit dem Vernähen ebenfalls befestigt wurde.

Fertig ist euer Nikolausstiefel! Jetzt muss ich nur noch einen für den Papa und für mich selbst nähen...und nächstes Jahr dann für unser Weihnachtsengelchen. :-)

Ich wünsche euch einen tollen Nikolausabend und ganz ganz viel Spaß!



Donnerstag, 13. November 2014

Bunt, bunt, bunt sind alle meine Kleider...

Kindersachen müssen bunt sein! Und idealerweise noch die Lieblingsmotive der kleinen Fashion Victims zeigen. Bei uns sind im Moment Feuerwehrmänner und Indianer extrem hoch im Kurs - klar, dass dann auch das passende Outfit her muss.
Und da es ja doch mittlerweile etwas kühler geworden ist, reicht ein einfaches Jersey-Raglanshirt nicht mehr aus, um draußen Wind und Wetter zu trotzen. Gut, dass es da das supertolle Schnittmuster für den Stoffmixpulli von Klimperklein gibt.
Für mich war das Nähen der beiden Pullis eine kleine Premiere, denn zum ersten Mal kam meine Overlock-Maschine zum Einsatz, vor der ich viel zu lange unberechtigterweise viel zu großen Respekt hatte. Und jetzt? Ich liebe das Nähen mit der Overlock! So schnell bekommt man so saubere und tolle stabile Nähte...fast wie vom Profi.

Auch mein kleiner Feuerwehrmann / Indianer liebt seine neuen Pulli und wird sie hoffentlich künftig ohne Murren anziehen wollen:


Es macht solchen Spaß, diesen Pulli zu nähen und das Schnittmuster ist super einfach zu verstehen. Ganz besonders toll finde ich die vielen Details, so zum Beispiel die seitlichen Eingrifftaschen, die Kapuze und die kleine Knopfleiste am Halsausschnitt. Der Pulli besteht aus Sweatstoff, Baumwollstoff und aus Bündchen. Dazu habe ich noch meine geliebten Kam Snaps zum Einsatz gebracht.
Neuer Sweatstoff ist schon bestellt, mal sehen, wie viele Pullis ich in den nächsten Tagen noch so nähen werde - dank Overlock, ist das ja jetzt kein Problem mehr. Das Schnittmuster gibt es übrigens auch für Mädchen...falls sich unser neuer Nachwuchs als Mädchen outen sollte, dann gibts bestimmt bald ganz viele rote und rosafarbene Pullis von mir. :-)

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Sonntag, 9. November 2014

(10+6) Nähblog Contest - Das Ergebnis

Es war ein mal ein stolzes Land, das Rheinland-Pfalz ward genannt.
Wo sanfte Hügel sich erheben, und in den Bergen saft'ge Reben,
in den Tälern mächt'ge Flüsse fließen und in der Pfalz die Felder sprießen.

Wo schöne Jungfraun mit goldnen Haaren, auf Bergen thronen wo unten Schiffe fahren,
Wo bärtige Räuber durch die Wälder ziehen, dem Schinderhannes treu zu dienen,
Ja in Rheinland-Pfalz, wo die Burgen und Schlösser sind, dort leben gerne Mann, Frau und Kind.

In diesem Ländchen, dort lässt es sich leben, was kann es auf den Welt denn Schön'res geben?
Hier alle Menschen fröhlich lachen, zu Fastnacht allerlei Schabernack machen.
Sich freuen an 'nem Gläschen Wein, Weck und Woscht dazu, so muss das sein.

In Mainz am Rhein da stimmt der Ton, das wussten auch die Römer schon.
Und bei allen Leuten ganz bekannt, sind liebe Wesen, die Mainzelmännchen genannt.
Ob Anton, Berti, Edi, Det...den Mainzelmännchen jeder gern zur Seite steht.

So begab es sich zu der Zeit, dass die Zunft der Schneider ausrief zu einem Wettstreit.
Das Symbol des Landes war zu nähen, um den besten Schneider auszuspähen.
Eine tapf're Schneidersfrau begab sich mit frohem Mut, an Nadel und Faden und gab all ihr Herzblut.

Die Schneidersfrau, sie hatte ein Ziel: Ein Mainzelmännchen zu nähen, für Kinder zum Spiel.
So nähte sie tagaus und tagein, schnitt und fädelte, und erlitt gar manch Pein.
Dann war sie fertig, doch oh Schreck, oh Graus, ihr Püppchen sah nicht wie ein Mainzelmann aus.

Kein runder Kopf, sondern eine seltsame Beule, keine schönen Augen, sondern die einer Eule,
zwei dürre Arme, ganz krumm und zu lang, ein seltsamer Körper, ein komischer Gang,
Struppige Haare, die Kleider vermessen, die Schneidersfrau hatte auch noch die Nase vergessen.

Die Rheinland-Pfälzer, sie tobten und riefen: "Du Schneidersfrau, dein Mainzelmann, der ist ja zum Schniefen.
Den Wettstreit, den können wir jetzt vergessen, der Preis, der geht bestimmt ins feindliche Hessen."
Die Schneidersfrau, die weinte sehr, sie war kaum zu trösten, der Kummer war schwer.

Doch dann, dann kam ein and'rer kleiner Mann, der gar nicht aussah, wie ein Mainzelmann,
er schlang seine Ärmchen ganz fest um die Frau und flüsterte ins Ohr ihr ganz schlau:
"Du Mama, äh Schneidersfrau, ich möchte dir sagen, es gibt keinen Grund hier so zu verzagen.
ICH mag dein Mainzelmännchen wirklich sehr, ich gebe es nie wieder her."

Die Schneidersfrau wischte fort ihre Tränen, ja sie lachte sogar über die ganze Szene.
Wettstreit hin oder her, ihr Herz war nun nicht mehr so schwer.
Und so begab es sich zu dieser Zeit, dass zwei Männchen fortan nur noch zu zweit,
in Rheinland-Pfalz zu sehen sind: Der seltsame Mainzelmann und das kleine Kind.





Materialien: Nickistoff, Puppenjersey, Filz, Füllwatte und Kam Snaps